Sfax

 

 

Land: Tunesien

Einwohner: 265 313

Geschichte

Tunesien - das ist das kleine Land im Maghreb (Nordafrika) zwischen Algerien und Libyen. 814 v. Chr. gründeten nicht unweit von Tunis die Phönizier die mächtige See- und Handelsstadt Karthago. Als Hochkultur der Antike dehnte sich ihr Herrschaftsbereich bald auf den gesamten Mittelmeerraum aus. 164 v. Chr. wurde sie von den Römern dem Erdboden gleich gemacht. Sfax, etwa vier Stunden Autofahrt von Tunis entfernt und zweigrößte Stadt des Landes, ist heute Universitäts-, Industrie- und Hafenstadt. Marburgs tunesische Partnerstadt ist für ihre Betriebsamkeit und für den Fleiß ihrer Bürgerinnen und Bürger bekannt. Ehemaliges französisches Protektorat, 1956 unabhängig erklärt, aber dann lange unter der Herrschaft wechselnder Diktatoren, war Tunesien 2011 und damit auch die Stadt Sfax Schauplatz des „Arabischen Frühlings“. Bei den ersten freien Wahlen am 23.10.2011 ging die islamische Ennahdha-Partei von Rached Ghannouchi als Siegerin hervor.

 

Sehenswürdigkeiten

In der Altstadt (Medina) von Sfax mit ihrer historischen Stadtmauer erlebt der Europäer orientalische Handelskultur. Stoffe, Keramik, Taschen. Über alles kann verhandelt werden. Die Altstadt ist als „ville arabe“ (arabische Stadt) das Herzstück von Sfax, wenngleich sich alle wichtigen Administrationsinstanzen in der Neustadt befinden. Der Burgbezirk (Kasbah) und Hauptmoschee aus dem Jahre 849 n. Chr., die jedoch mehrfach umgebaut wurde, runden das Bild ab.

Wirtschaft

Seit dem 19. Jahrhundert unter kolonialem Einfluss, wurde unter Beteiligung von Sfaxer Großgrundbesitzer eines der bedeutendsten Olivenanbaugebiete Tunesiens im Umland von Marburgs tunesischer Partnerstadt angelegt. Sfax ist heute eine der größten Industriestädte Tunesiens mit Phosphatabbau sowie den Industriezweigen Textil, Bau und Mechanik.
Der Hafen von Sfax - seit 1898 angelegt - wurde 1942/43 während des deutschen Afrika-Feldzugs völlig zerstört. Heute ist er Umschlagplatz und gleichzeitig bedeutender Fischereihafen.